Sonntag, 16. Juli 2017

Tanya goes University


Es ist schon ein Weile her seit ich etwas gepostet habe.. Mein Kopf war leer und ich war unschlüssig welches Thema ich als nächstes anschneiden könnte.
Klar hatte ich endlich mal das Vergnügen in den Genuss von etwas längeren Läufen zu kommen und hätte stundenlang darüber sinnieren können. Auf die Gefahr hin dass es nur wenige verstehen was während meinem langen Lauf für Dinge in mir vorgehen und was am Ende dabei hervorkommt.

Ich hatte lange Zeit, nur mit mir selbst und mit der Natur - machte mir Gedanken über mein Leben. Es geht mir gut! Ich habe meine Füße im Griff, meine Familie ist gesund usw. aber irgendwie fehlt was..

Mein Job der mich mental und körperlich manchmal an meine Grenzen bringt geht mir mehr und mehr durch den Kopf. Kann ich das noch 35 Jahre? Oder will ich das noch 35 Jahre?
Man darf mich nicht falsch verstehen, denn ich mag meinen Beruf, das habe ich oft geschrieben, verteidigt, gerechtfertigt. In mir fühlt es sich aber an als ob ich noch nicht fertig bin - mit lernen.. Kurs um Kurs um Kurs habe ich abgeschlossen um festzustellen dass es nur kurze Zeit braucht bis mein Hunger nach mehr nicht gestillt wurde.

Ich habe eine Entscheidung getroffen von der ich dachte dass mich da mein Leben nie hinführt. Studieren? Ich? Nö.. Zu theoretisch, zu abstrakt. Im Hörsaal sitzen, nicht arbeiten. Womöglich jemand werden, der der Pflege noch mehr Bürokratische Aufgaben um die Ohren schlägt (Pflegepädagogik, Pflegemanagement). Damit wollte ich mich nicht anfreunden.



Ich stolperte in meinen Recherchen über die Möglichkeit vom Fernstudium. Ein echtes Studium - kein Lehrgang oder Kurs. So bin ich dazu gekommen. Aktuell bin ich immatrikuliert im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit. Was mit Menschen, was praktisches, natürlich auch da nicht ohne Bürokratie aber etwas anderes. Ein Tapetenwechsel. Nebenberuflich und in Teilzeit werde ich die nächsten 4 Jahre damit zubringen.

Um meine Pflegetätigkeit geltend zu machen, habe ich eine Hausarbeit geschrieben. Man hat den Anspruch prüfen zu lassen ob Vorleistungen geltend gemacht werden können. Dies versuche ich nun. Es kann nicht umsonst gewesen sein 10 Jahre lang der Pflege gewidmet zu haben. Ich habe mein bestes hineingesteckt und hoffe auch dass dies gesehen wird. Theoretische Inhalte werde ich mir erneut zu Gemüte führen aber doch würde ich mich freuen wenn ein paar Praxistage wegfallen würden, welche man benötigt um am Ende die staatliche Anerkennung zu erhalten - DIE WILL ICH!



Ich will euch Teilhaben lassen an meinem Essay als Vorgeschmack auf dass was vielleicht in Zukunft hier mit meinem Blog passiert.
Viele haben Ihr Bild von der Pflege und meist ist es nicht Real. Krankenschwestern mit Kaffeetassen sind längst Geschichte. Der Großteil unserer Aufgabe besteht in meinen Augen auch darin verbale Künstler zu sein. Die heutige Gesellschaft benötigt mehr als früher und es ist teils schon eine Herausforderung alle Informationsbedürfnisse der einzelnen zu befriedigen.

Ein Einblick:





Das erste Essay meines Lebens :)


Anleitung und Qualifizierung von neuen Kollegen
Unmittelbar in meinem Team - das für innere Medizin im weitesten Sinn, aber Kardiologie und Rhythmologie im engeren Sinne zuständig ist - bin ich für die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern zuständig. Ich sorge dafür, dass ein regelrechter und fachspezifischer Informationsfluss zwischen neuen Mitarbeitern, mir der Anleiterin und dem jeweiligen Gegenüber besteht.
Ich vermittele und koordiniere hierbei Aufgaben und Austausch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen (Ärzte, Pflegekräfte, Hilfs- und Reinigungspersonal, Mitarbeiter der sozialen Dienste oder auch Physiotherapeuten) und zeige neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, worauf es in der kooperativen Kommunikation ankommt. Hierbei kommen medizinische, pflegerische, soziale, kulturelle, rechtliche und ethische Aspekte natürlich zum Tragen, da sie jeden Tag an Patienten in konkreten Fällen in komplexer Komposition vorliegen.
Die neue Pflegefachkraft lernt dabei auch administrative Aufgaben kennen und muss diese unter meiner Aufsicht einüben. Um Fehlerquellen zu vermeiden (z.B. bei Laboruntersuchungen, Einschätzung von Pflegeaufwand, Digitalisierung von schriftlichen Dokumenten, professionelle Bearbeitung von Akten und Dokumentationsberichten, sowie das fachgerechte Führen von Telefongesprächen im Rahmen von Verlegungen/Entlassungen von Patienten in externe Einrichtungen) ist eine transparente und schlüssige Anleitung notwendig.
Andere fachliche Aufgaben, die ich in begleitender Funktion kollegial unterrichte, umfassen den Umgang mit medizinischem und pflegerischem Arbeitsmaterial (z.B. Verbände, Materialsets zur invasiven Diagnostik, verschiedenste Schlauch- und Kathetersysteme aller Art, Inkontinenzmaterialien) und Medikamenten, deren Wirkungen, Nebenwirkungen sowie die Regeln hinsichtlich deren Verabreichungen und Zubereitungen von Infusionslösungen.


Ich zeige auch den neuen Mitarbeitern, wie der Arbeitsrhythmus unserer Station in den einzelnen Schichtdiensten abläuft. Wir gehen diesen gemeinsam durch, um während der Einarbeitung eines jeden neuen Mitarbeiters auch die eigenen Strukturen zu festigen bzw. zu reflektieren und das Selbstständige Arbeiten eines jeden Team-Mitgliedes zu fördern. Die Überprüfung des Standes der Einarbeitung erfolgt durch mehrere persönliche Gespräche in Wochenintervallen. Diese werden dokumentiert und an die zuständigen Vorgesetzten übermittelt.
Fachspezifische Besonderheiten unserer Station (invasive Rhythmologie, Kardiologie, Pulmologie - palliativ sowie kurativ) werden mündlich und praktisch unter Anleitung bearbeitet und zusätzlich mit einem schriftlichen Handout zu gängigen Procederen zur Vor- und Nachbereitung von speziellen Untersuchungen und den allgemein geltenden Kürzeln der einzelnen Begriffe unterstützt.
Der Mitarbeiter erhält eine Einweisung in die Krankenhaushygiene und lernt den Fortbildungskatalog kennen, um Pflichtveranstaltungen wie etwa zum Thema Brandschutz, Geräteunterweisung oder Arbeitssicherheit in Eigenverantwortung besuchen zu können. So werden auch neue Mitarbeiten in die kontinuierlichen Fortbildungsprozesse des Klinikums eingebunden. Nach der Einarbeitung des neuen Mitarbeiters erfolgt die Abgabe des dokumentierten Einarbeitungsprotokolls; trotzdem besteht auch während, vor und nach allen Diensten die Möglichkeit, spezifische Fragen oder konkrete Situationen zu klären oder zu reflektieren. In unserem kollegialen Umfeld stehe ich auch nach der obligatorischen vierwöchigen Einarbeitungsphase weiter als Mentor zur Verfügung.


Betreuung von Gesundheits- und Krankenpflegeschüler/innen im Rahmen ihrer Ausbildung
Neben der Einarbeitung von bereits ausgebildeten Fachkräften, bin ich auch als Praxisanleiterin für die praktische Ausbildung der Berufsfachschule für Krankenpflege aktiv. Das größte Feld meiner Praxisanleitungsfunktion bezieht sich daher natürlich vorrangig auf die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Hier liegt die Besonderheit meiner Arbeit im Umgang mit überwiegend Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der fachlichen und existenziellen Herausforderung das Ausbildungsziel zu erreichen stehen.
Die Auszubildenden stehen in verschiedenen Entwicklungsstufen und haben alle unterschiedliche Voraussetzungen mitgebracht. Sie sind als Individuum zu sehen und in ihrer jeweiligen Situation zu unterstützen, aber auch in ihrer besonderen Eignungen und Neigungen zu fördern. Durch meine Weiterbildung als Praxisanleiterin lernte ich den Umgang mit den meist jungen Menschen genau zu betrachten und Rücksicht auf persönliche Umstände in den einzelnen Altersstufen und die Lernentwicklung zu nehmen. Ich muss daher die Qualifikation dieser Schüler selbstständig während des Praxiseinsatzes schriftlich beurteilen und diesen Schülern, aber auch ihren Lehrern fortlaufend mündliche Feedbacks geben.
Die Schüler lernen im Umfeld eines stabilen Teams Vertrauen und Sicherheit zu fassen, um die einzelnen Pflegetechniken, die zuvor als Theorie in der Berufsfachschule für Krankenpflege gelehrt wurden, praktisch und Schritt für Schritt unter Anleitung an den uns anvertrauten Patienten zu leisten. Dies ist für alle eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Situation und Aufgabe, darin sich die Notlage des Patienten mit der noch nicht routinierten Expertise der Auszubildenden kreuzen. Sie lernen auf unserer Station vornehmlich den Umgang mit älteren und auch kognitiv beeinträchtigten und dementen Patienten. Gleichwohl treffen sie auf Menschen aus allen Milieus und Altersstufen. Sie müssen daher auch einen patientenbezogenen Kommunikationsstil einüben. Die hohe Anforderung, die die Kommunikation mit diesen Menschen birgt, bedingt und verbindet Feingefühl, Fachkenntnisse und Kreativität, um dem Mensch vor uns auf Augenhöhe zu begegnen. Dabei ist es wichtig, medizinisches Fachjargon alltagssprachlich zu vermitteln, manchmal auch über Sprachbarrieren hinaus über Dritte zu kommunizieren und dabei stets die besondere Situation des Patienten als Stresssituation anzuerkennen.
Je nach Ausbildungsstand haben die Schüler die Möglichkeit invasive Eingriffe bei Patienten als Beobachter zu erleben (Coronarangiographie, Elektrophysiologische Untersuchungen, Punktionen aller Art). Sie werden auch einzelne spezielle Aspekte der Behandlungspflege als Assistent und später im 3. Ausbildungsjahr als Durchführer unter Aufsicht erfahren (Blasenkatheter Anlagen, Herzmonitoring, spezielle Wundbehandlung). Der Löwenanteil der Ausbildung gilt jedoch der Beobachtungsgabe. Diese wird bereits von Anfang an gezielt geschult, um präventiv und adäquat auf Patientenwohl eingehen zu können (Beobachtungen von Haut, Vitalzeichen, Atmung, Ausscheidungen und die individuelle Körperpflege). Wir legen hierbei auch einen Schwerpunkt darauf, dass Auszubildende Diagnose- und Anamneseaufgaben möglichst weit wahrnehmen, um auch soziale, situative und psychologische Aspekte der Patientensituation sehen zu können.
Meine Praxisanleiter-Qualifikation befugt mich zusammen mit Pflegepädagogen staatliche Prüfungen abzunehmen, zu dokumentieren und zu benoten. Auch praktische Leistungen während der Ausbildung gehören meiner Tätigkeit an.


Praxisanleitungstage
Ein weiteres Instrument, welches noch relativ neu ist, stellen die Praxisanleitungstage dar. Sie finden in regelmäßigen Abständen auf Station statt. Der Tag wird in Form eines achtstündigen Frühdienstes von mir geplant und auf die mir im Vorfeld bekannten Schüler (max. 4-5) angepasst. Dabei spielen die einzelnen Ausbildungsstände und die jeweilige Entwicklung des Auszubildenden eine große Rolle.
Ich plane am Morgen zusammen mit den Schülern einzelne Pflegetätigkeiten. Wir formulieren Lernziele, welche später im Rahmen von Evaluation- und Feedbackrunden überprüft werden. Das praktische Arbeiten wird hervorgehoben und mit den theoretischen Kenntnissen verknüpft. Die einzelnen Schüler werden von mir beobachtet und präzise ihren Lerntypen und Ihres Ausbildungsstandes entsprechend beurteilt. Nachdem der große Praxisteil bearbeitet wurde ist noch Zeit für kreative Einlagen. Hierbei steht der spielerische Umgang mit Hilfsmitteln wie Strukturlegeplänen, Flipchart-Präsentationen oder Mindmapping im Vordergrund und sorgt für Auflockerung und zusätzliche Motivation.
Während dem normalen Berufsalltag stehe ich auch vor der Aufgabe Praktikanten von verschiedenen Schulen oder Absolventen des freiwilligen sozialen Jahrs zu begleiten. Sie lernen bei uns kleinere Tätigkeiten wie Hände- und Flächendesinfektion, sowie Puls- und Blutdruckmessung kennen. Hauptsächlich aber können sie visuell durch Begleitung einer staatlich geprüften Pflegefachkraft den Berufsalltag in einer Akut-Klinik kennen lernen.
Sie lernen den Nutzen der Selbstpflege (das Tragen von langen Haaren, Schmuck) und den Umgang mit der Arbeitsuniform kennen. Es handelt sich hier häufig um jugendliche im Teenageralter die sich in der Entscheidungsfindung befinden. Aber auch der Umgang mit Studienanfängern oder Medizinstudenten stehen an der Tagesordnung. Der professionelle Umgang mit den verschiedenen sozialen und kulturellen Herkünften der einzelnen jungen Menschen bedarf besonderer Aufmerksamkeit und Kommunikationsformen.


Umgang mit Patienten und ihren Angehörigen
Das Hauptfeld meiner Berufserfahrung befindet sich jedoch in der direkten Arbeit mit den Patienten, die oft chronisch und unheilbar erkrankt sind. Die individuelle Pflege richtet sich nach den jeweiligen Krankheitsbildern und des Allgemeinzustandes des Patienten. Wir versorgen multimorbide Menschen, deren Bedürfnisse durch mich als qualifizierte Pflegefachkraft erkannt werden und zu einem Pflegekonzept führen, welches ich - sofern möglich mit dem Patient und auch seinen Angehörigen bespreche. Natürlich befinden sich Patienten in eine Stress- und Krisensituation, während ich mich in meinem routinierten Arbeitsumfeld befinde. Diese Differenz ist zunächst anzuerkennen, um den individuellen Wünschen aber auch den Notwendigkeiten in der Pflege des Menschen mit seinen noch vorhandenen Ressourcen gerecht zu werden. Diese auch kulturell sensible Kommunikation ist teilweise ebenso wichtig wie die Kommunikation medizinischer Aspekte der Behandlung.
Insbesondere bei Patienten, die sich in einer palliativen Situation befinden, bedarf es einer besonderen Sprache. Mimik, Gestik und auch  das “zwischen den Zeilen lesen”  hilft mir dabei die psychische Verfassung der Patienten zu erkennen und im Gespräch sensibel auf ihre Ängste und Sorgen einzugehen. Gezielte kommunikative Techniken sind hier ebenso unerlässlich wie auch situative Kreativität und Empathie. Je nach Wünschen der Angehörigen und Patienten kann ich Seelsorger in Form von Psychologen oder Geistlichen nach Gewohnheiten und Religion des Patienten anfordern.


Interkulturelle Kompetenz
Die unterschiedlichen Kulturen und Religionen der Menschen aller Welt haben auch im Krankenhaus einzug gehalten. Wir berücksichtigen dies um dem Patienten eine bestmögliche Versorgung auch seitens des soziokulturellen Umfeldes zu ermöglichen.
Die letzten Jahre, in denen Flucht und Krieg in der Welt an der Tagesordnung stehen, kommen auch wir in unserer Abteilung der Inneren Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie mit Rhythmologie, Nephrologie, Pulmologie immer wieder mit Patienten in Berührung, die aus Ihrer Heimat flüchten mussten.
Dies stellt hohe Anforderungen an uns. Wir lernen dabei jeden Tag auch als Team dazu. Wir versuchen Menschen in dieser spezifischen Lage sensibel und hilfreich zu begegnen. Die Herausforderungen sind komplex und keine fertigen Antworten liegen dabei auf der Hand. Ich kooperierte eng mit Flüchtlingsunterkünften, Dolmetschern und den Patienten selbst, um bestmöglich eine Verbesserung ihrer sozialer Situation herzustellen und zur Genesung beizutragen. Die immer traumatisierten Menschen, die aus medizinischen und hygienischen Gründen oft isoliert untergebracht werden mussten, bedurften einer besonderen Aufsicht. Die erschwerte Kommunikation, bei nicht immer greifbaren Dolmetschern, stellte für mich eine positive Herausforderung dar, nie ein Hindernis. Mimik und Gestik werden zu wichtigen Instrumenten und stützen auch die Vertrauensbasis zwischen Pflegeperson und Patient.


Die Anleitung und Beratung von Angehörigen nimmt in heutiger Zeit kontinuierlich zu. In Zeiten von Pflegenotstand, Neuerungen in der Gesundheitspolitik und zunehmender Präsenz der Medien in den Köpfen der Gesellschaft, sind Angehörige unsicherer und befragen immer häufiger das Internet und andere Medien. Der informierte Patient ist dabei zunächst zu begrüßen und wertzuschätzen, wenn auch gelegentlich diese Informiertheit einer besonderen Aufklärung bedarf. Diese dann auszuräumen ist nicht einfach und der Gebrauch von mobilen Endgeräten sogar während Gesprächen teilweise die Regel. Ich empfinde manchmal meine kommunikative Aufgabe besteht darin, Patienten und ihre Angehörige auf wesentliche Informationen zu konzentrieren und sie zur sorgsamen Selbstinformation anzuleiten bzw. zu befähigen. Hier bedarf es einer Sensibilisierung und Empathie aber auch die Information zur Gesetzeslage und klaren Aussagen zu pflegerischen sowie medizinischen Themen durch Ärzte sind ausnahmslos wichtig. Eine vielfältige kulturelle Verfasstheit ist natürlich auch ein Thema im Hinblick auf unser Team, weil hier viele Werte und Auffassungen miteinander im Gespräch sind, sich ergänzen, aber auch manchmal kontrovers diskutiert werden müssen.


Natürlich übernehme ich auch eine Rolle wahr, die zwischen der Ärzteschaft und den Patienten liegt: Sorgen, Ängste und auch das oft “Nicht-Verstandene” schürt Unverständnis bei Angehörigen. Da nehme ich meine Rolle als Dolmetscherin zwischen Fachjargon und Umgangssprache sehr ernst. Ich sorge für die Übersetzung der medizinischen Sprache und damit für Klarheit und Entzerrung der inneren Anspannung meines Gegenübers.


Externe Schnittstellen - Schnittstellenmanagement
Die häusliche Versorgung von Patienten stellt für Angehörige eine große Schwierigkeit dar. Ich versuche mit Hilfe von Sozialarbeitern und beruhigenden Gesprächsformen für Sicherheit zu sorgen. Nicht selten haben die Menschen die Angehörige zu Haus pflegen existenzielle Ängste.


Die größeren Städte wie auch die der Standort meines Arbeitgebers stellt die Heimat für Obdachlose und sozial Benachteiligte Menschen dar. Der respektvolle Umgang und die bedingungslose Hilfe, die schon bei Befriedigung von Alltagsbedürfnissen, wie Möglichkeit der Nutzung sanitärer Anlagen, regelmäßige Mahlzeiten, Kleidung etc, gut angenommen werden, ist unabdingbar. Ich treffe hier auf die unterschiedlichsten Typen von Menschen -- Obdachlose, Suchtkranke, Häftlinge. Jede Person und Situation bedarf eine individuelle professionelle Gesprächsführung. Die Pflege und Betreuung von suizidgefährdeten und Suchtkranken leisten wir meist auch in Zusammenarbeit mit der Polizei oder Justizbehörden. Auch hier vermittele ich zwischen unterschiedlichen Professionen, die nicht typisch für den Klinikalltag sind. Ein neutraler, klarer, empathischer und sensibler Umgang mit den oft negativen Verhaltensweisen der einzelnen Personen bildet auch den Inhalt den ich als Anleitung und Beratung an meine einzuarbeitenden Personen (Schüler, Praktikanten, Mitarbeiter) weitergebe.


Meine Arbeit kurzum, die ich seit nun 10 Jahren ausübe, hängt also von professioneller, situationsgerechter Kommunikation ab. Die Anleitung und Beratung von den Personen, die mir täglich in meinem Beruf begegnen, stellt sich für mich als die wichtigste Säule dar.

Die körperliche Arbeit und Techniken, die ich in meinem Berufsfeld anwende sind so leichter und nachvollziehbarer zu gestalten. Die eigene geistige Ausgeglichenheit ist eine Voraussetzung dafür, um auf andere positiv, sachlich aber auch empathisch einwirken zu können. Eine adäquate Gesprächsführung sorgt für Akzeptanz und Transparenz. Sie ist selbstverständlich Teil des Heilungs- und Versorgungsprozesses.


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